Anmeldebedingungen:
Angesprochen werden vor allem Vorstände und Engagierte gemeinnütziger Vereine und anderer gemeinnütziger Organisationen... sowie gesellschaftspolitisch engagierte Menschen, die sich für dieses Thema interessieren. Wir werden diese Veranstaltung filmen und im Nachgang online veröffentlichen.
Falls Sie sich noch fragen, wie relevant dieses Thema wirklich ist, haben wir hier ein paar Denkanstöße für Sie gesammelt: Der Status der Gemeinnützigkeit ist nur oberflächlich ein rein steuerpolitisches Thema. Die Debatte dazu führt direkt ins Herz des Selbstverständnisses einer demokratischen Gesellschaft:
Falls Sie sich noch fragen, wie relevant dieses Thema wirklich ist, haben wir hier ein paar Denkanstöße für Sie gesammelt: Der Status der Gemeinnützigkeit ist nur oberflächlich ein rein steuerpolitisches Thema. Die Debatte dazu führt direkt ins Herz des Selbstverständnisses einer demokratischen Gesellschaft:
- Wo hat politische Willensbildung und Politik-Beeinflussung stattzufinden - nur oder vor allem in Parteien oder eben auch (oder sogar vor allem) in der Gesellschaft außerhalb der Parteien?
- Was soll die vielgerühmte und in Sonntagsreden besungene Zivilgesellschaft/ Bürgergesellschaft/ das bürgerschaftliche Engagement tun und wo sind seine Grenzen: karitativer Einsatz für den Einzelnen, Verfolgung von Hobbys, "mildtätige" Unterstützung von Hilfsbedürftigen, Pflege einer Religion - oder darf es auch ein bißchen politischer sein?
- Reicht es nicht aus, dass Organisationen sich (im Rahmen des Verfassungsbogens) politisch frei betätigen dürfen - und warum sollen sie dafür auch noch vom Staat z.B. durch den Status der Gemeinnützigkeit privilegiert werden?
- Welchen Stellenwert hat gesellschaftspolitische Betätigung für den Staat: Ist sie lediglich zu dulden (z.B. durch Gewährung der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit), oder ist sie darüberhinaus systematisch zu fördern (wie durch das Steuerprivileg der Gemeinnützigkeit)?
- Wie "neutral" muss "politische Bildung" oder "Volksbildung" sein - ist das Engagement für allgemein-politische Belange in Wirklichkeit doch nichts anderes als Lobbytätigkeit für eine bestimmte Gesellschaftsgruppe (und demzufolge auch zu Recht nicht gemeinnützig)?
- Wie ist abzuwägen, dass der Einsatz für bestimmte wirtschaftliche Interessengruppen (Lobbyvereine) an anderer Stelle steuerlich privilegiert wird, hingegen der für die Gesamtgesellschaft (sofern sie nicht explizit in der Abgabenordnung aufgeführt sind) nicht?
- Wie ist der Katalog der in der Abgabenordnung (§ 52, Abs. 2) explizit genannten 25 Gründe zu rechtfertigen, die als gemeinnützig anzuerkennen sind, bei denen jedoch große Lücken und Inkonsistenzen klaffen: Wie passt es z.B. zusammen, dass im Grundgesetz Grundprinzipien des Staatsverständnisses (z.B. das Sozialstaatsprinzip) sowie Grund- und Menschenrechte formuliert werden, jedoch der Einsatz für diese Werte nach der AO nicht gemeinnützig sein soll?
- Macht es Sinn, das Engagement von Organisationen zu unterteilen in "politisch" und "nicht-politisch" - wobei letzteres edel und gut ist, ersteres hingegen anrüchig?
- Bedeutet "Gemeinnützigkeit" nur ein Steuerprivileg - oder hängt noch viel mehr an diesem Status, und was bedeutet dann der Entzug der Gemeinnützigkeit faktisch für eine Organisation?
- Wie ist eigentlich zu bewerten, dass über die weitreichende Frage, ob eine Organisation sich gemeinnützig betätigt, das Finanzamt vor Ort entscheidet - und das auch noch im Nachhinein?
- Wie kann sichergestellt werden, dass sich gemeinnützige Vereine nicht wie Parteien betätigen, die einem ganz anderen Recht (dem Parteienrecht) unterworfen sind?